Fes
Das Gerberviertel Chouara ist aussergewöhnlich interessant.
Für dieses Handwerk wird viel Wasser benötigt und so ist es nicht verwunderlich, dass die Gerberviertel sich alle in der Nähe des kleinen Flusses Oued Fes befinden. Dort werden noch nach mittelalterlichen Tradition, Felle gegerbt und gefärbt. Es war nicht heiß und so brauchten wir auch keine frische Pfefferminzsträußchen vor unsere Nasen zu halten. Es soll im Sommer recht unerträglich sein, denn laut manche Führer wird Urin oder sogar Taubendreck benützt.
Zuerst werden die Felle enthaart und in den Kalkbädern auch entfleischt. Danach folgt die Entkalkung. Nun muss das Leder weich gemacht werden durch beizen mit Schwefelsäure und salzen. Durch Ölbäder werden die Häute wieder weich und geschmeidig. Danach kommt die Färbung. In Fes soll es noch mit Naturfarben sein: Indigo (blau), Krappwurzel oder Koschenille (rot) und Färberdistel (gelb). Auf den Mauern wird das Leder dann getrocknet. Es ist eine harte Arbeit für die Männer. Immer wieder tauchen sie die Felle in die verschieden farbigen Bottiche. Von der Terrasse eines Lederhändlers sah es von oben aus, als ob Maler ihre Pinsel immer wieder in eine übergroße Farbpalette tauchten.
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