|
Dies sollte ein aufregender Tag werden !
Es war unsere zweite Fahrt mit Geländewagen. Es ging fröhlich auf guten Straßen in Ouarzazate los. Den Bus sollten wir am Tizi-n’Tichka Pass wieder treffen und dort umsteigen.
Bald wurde die Straße zur Piste, und wir fuhren entlang des Flusses Asif Ounila in das Tal hinein, Richtung Telouet. Wir wurden auf der Piste gut durchgeschüttelt, und auf den steinigen Partien berührte mein Kopf so manches mal die Decke des Wagens auf unsanfte Art. Aber wir vier Frauen lachten drüber. Der Fahrer hatte eine Kassette mit typischer marokkanischer Musik eingelegt, und das Abenteuer konnte für uns losgehen.
|
|
Kleine Dörfer verteilten sich hier und da, und manchmal versperrten die Kinder den Autos den Weg und baten um Kugelschreiber. Sicher konnten sie es hier gut gebrauchen für die Schule und dringender als die Stadtkinder aus Rabat oder Fes.
Die Steinpiste hörte nun auf, ich freute mich schon für meinen Kopf, doch nun zog sich der Himmel zu. Die Straße wurde sehr eng, und es kamen uns sogar einige Wagen entgegen. Es war sehr waghalsig hier an den engen Stellen sich zu kreuzen, und unsere Fahrer fuhren so weit sie konnten rechts ran. Die Autos fuhren sehr dicht am steilen Abhang entlang. Wir staunten und zitterten mit für die anderen Fahrzeuge und deren Insassen. Es fing an zu regnen und wir kamen sogar in ein Graupelschauer. Die Straße war eine Lehmpiste. Ich fuhr im letzten Wagen der Kolonne mit. Immer wieder bildeten sich Schlammpfützen durch die durchdrehenden Räder der Vorgänger und zwei mal rutschten wir in gefährlicher Weise auf den Abhang zu , trotz der guten Fahrkünste unseres besonnenen Fahrers. Die Piste hatte sich verwandelt und war rutschig wie bei Schnee und Eis. Eine ältere Mitfahrerin blieb fröhlich und guter Dinge, und aß unentwegt ihre Kekse, um ihre Nervosität zu beruhigen. Ihre Tochter war blass geworden und ich musste mittlerweile ziemlich grün geworden sein, denn alle schauten besorgt. Ich betete nur noch inständig so schnell wie möglich in Telouet anzukommen, und hatte wohl DIE Angst meines Lebens. Endlich, endlich kamen wir an.